top of page
  • Autorenbilddiedreißigerin

Vom Chaos zur Routine: 5 einfache Tipps, um deinen Morgen erfolgreich zu gestalten!

Immer wieder kommt der Punkt, an dem die Ordnung zuhause kippt, Routinen vergessen werden und das Chaos Einzug nimmt. Bei mir passiert das meistens, wenn ich gestresst bin und mich psychisch nicht besonders gut fühle. Genau dann, wenn ich es am meisten bräuchte, versäume ich es, mir selbst eine Stütze zu sein, mir meinen Alltag zu erleichtern und mir selbst den bestmöglichsten Start in den Tag zu erlauben. Es waren jetzt wieder ein paar solche Wochen, ich hab endlos gesnoozt, nicht gefrühstückt, mich über zusammengewürfelte Outfits geärgert, bin viel zu spät aus dem Haus gegangen und gestresst und vor allem mit wahllos gepackter Tasche in die Schule gehetzt. Mit Anfang dieser Woche habe ich mich bewusst entschieden, meine Routine wieder aufzunehmen und mich selbst aus dem chaotischen Morgensumpf zu ziehen, in den ich in manchen Wochen so schnell reinplumse und der mich – als ordnungsliebende Person – am Ende des Tages nur unglücklich macht.


„Langweilig“, „spießig“, „verfahren“…immer wieder muss ich feststellen, dass Routine ein negativ konnotierter Begriff ist, zu unrecht wie ich glaube, ein sich wiederholendes Konzept kann für bestimmte Alltagssituationen sehr hilfreich sein. Viel zu oft glauben wir, dass mit der Routine die Spontaneität und Abwechslung verloren gehen. Klar, in manchen Lebensbereichen mag das so sein, prinzipiell bin ich der Meinung, dass routinierte Abläufe das Leben erleichtern und vor allem mentale Sicherheit schaffen. Seien wir ehrlich, unser Leben ist eh schon hektisch genug, manchmal ist es angenehm, genau zu wissen, was auf einen zukommt. Lange Rede kurzer Sinn, ich bin eine Verfechterin von einer gewissen Routine besonders am Morgen und möchte euch 5 einfache Tipps vorstellen, wie ihr eure morgendliche Chaoshetzerei in einen wohltuenden Morgenflow verwandeln könnt. Seit ich diese fünf kleinen Veränderungen wieder konsequent durchziehe, starte ich entspannt und gut gelaunt in den Tag und muss mich nicht schon in der Früh über mich selbst und die Welt ärgern.

 

1. GOLDENE 15 MINUTEN

Gar nicht lange rechnen, kein Feilschen um 5 Minuten (been there, done that) und kein unnützes Selbstmitleid, stelle deine Wecker 15 Minuten früher als sonst, nicht 10 sondern wirklich 15 Minuten und falls du im Moment am absoluten Limit bist, würde ich dir sogar 20 Minuten empfehlen. Dazu kommt, und das wird in der ersten Woche eine enorme Umstellung, dass die Snooze-Taste ab jetzt verboten ist. Viel zu oft habe ich mich schon gequält und bin immer wieder für 7 Minuten eingeschlafen, um mich danach noch verstörter zu fühlen. Der Wecker läutet, ich stehe auf und mache das Fenster auf, um einmal tief einzuatmen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie goldwert 15 Minuten mehr in der Früh sind und wie wenig sie dir von deinem Schlaf abgehen – falls doch, geh doch genau diese Viertelstunde früher schlafen. Kleiner Trost für alle Snooze-AnhängerInnen, es gibt wissenschaftliche Studien, dass dieses leidige Aufgewecktwerden und Wiedereinschlafen sich negativ auf deine psychische und physische Gesundheit auswirkt, da der Körper schon in der Früh verwirrt ist und sich mit schlechter Stimmung und Side-Effekten wie Bluthochdruck und Stress rächt.

2. FÜNF MINUTEN FLOW

Für alle Yogis ist klar was hier gemeint hast, aber mit Flow meine ich nicht nur, dass du dich in den herabschauenden Hund begibst und schon am Morgen deine Spiritualität entdeckst (wenn du das kannst, tu es), sondern, dass du deinem Körper und Geist ein paar Minuten lang etwas Gutes tust. Leg dir eine Matte oder Decke auf den Boden, mach ein paar Yogaposen oder Übungen mit einer Blackroll, leg dich auf zwei Tennisbälle (rechts und links von der Wirbelsäule, hilft, auch nur beim Daraufliegen, Verspannungen zu lösen), atme tief und bewusst, dehne dich oder massiere deine Füße. Alles, was dir körperlich gut tut, ist erlaubt, verboten sind hingegen Bildschirme und Musik, sei diese 5 Minuten ganz für dich selbst und hör auf dein eigenes Gefühl.


Seit ich mich am Morgen 5 Minuten auf meine, bereits am Vorabend herausgelegte, Matte lege und sanft beginne, meinen Körper mit Dehnen und ein paar Entspannungsübungen aufzuwecken, fühl ich mich, unabhängig von den Stunden an Schlaf, nicht mehr wie von einer Walze überrollt. Ich hab praktisch das mühselige Snoozen mit etwas Sinnvollem ersetzt.

3. ABENDFITTING

Als ich noch ein Kind war, hat mich meine Mama abends immer ins Zimmer geschickt, um mir mein Outfit für den nächsten Tag auszusuchen. Ich kann mich an viele Abende erinnern, an denen wir gemeinsam geschaut haben, was ich denn gerne anziehen möchte, das geht bis in den Kindergarten zurück. Zum einen war meine Mama auch schon immer an Mode interessiert, zum anderen war ich ein sehr eigensinniges Kind, das nichts angezogen hätte, was mir jemand anders vor die Füße legt. Dieses Ritual hat sich über viele Jahre bewährt, später habe ich es dann natürlich ganz alleine gemacht, aber an Mamas Stimme mit der Frage, ob ich mein Gewand schon hergerichtet und meine Tasche schon gepackt habe, kann ich mich noch sehr gut erinnern. In Studienzeiten bin ich dann aus diesem Ritual ein wenig ausgebrochen, weil ich selten so früh los musste und weil ich, nachdem ich mit zwanzig aus dem Kinderzimmer ausgezogen war, einfach alles anders und neu machen wollte.

Nun, was für eine Überraschung, Mama weiß es am besten. Wenn ich eines wirklich von ihr gelernt habe, dann, dass Vorbereitung die halbe Miete ist. Wie oft bin ich in den letzten Jahren morgens verzweifelt vorm Kleiderschrank gestanden, hab mir schnell schnell was zusammengesucht und im Endeffekt immer das gleiche getragen und mich selbst schon damit gelangweilt. Dann passen plötzlich keine Schuhe dazu, der Schal sieht anders aus als erwartet, die Tasche hat ja doch einen goldenen Verschluss etc. Seit ich mir wieder mehr Zeit für Mode nehme und abends mein Gewand für den nächsten Tag bereitlege, hab ich eine Sorge weniger in der Früh und freue mich schon am Vorabend auf mein liebevoll ausgesuchtes Outfit. Das klingt jetzt sehr aufwendig, manchmal hängt auch nur eine Jeans plus weißes Shirt da, aber ich überlege mir schon die Schuhe dazu, schaue ob der nudefarbene BH nicht doch bei der Wäsche ist, welche Jacke im Fall passen würde und welchen Schmuck ich tragen möchte. Ein paar Wochen und viele neue Kombinationen später, ist es auch okay, wenn ich einen Tag darauf vergesse, weil ich schon so viele Outfits ausprobiert habe und selbstsicher auch schnell zu etwas greifen kann. Die fünf Minuten am Abend werden nicht nur deinen Morgen erleichtern, sondern auch den Spaß an Mode wieder neu aufleben lassen.

4. FRÜCHSTÜCKSENTHUSIASMUS

Ohne Frühstück aus dem Haus zu gehen, ist eigentlich ein No-go für mich, das mach ich inzwischen nur mehr, wenn ich vor sieben das Haus verlassen muss und so früh einfach noch nichts runterbekomme. Aber selbst dann nehm ich mir ein Müsli mit und frühstücke bei der nächsten Gelegenheit. Da sind natürlich die Geschmäcker verschieden, frühstücken gehört jedoch zu meinen Lieblingsbeschäftigungen und ich versuche, mir morgens schon etwas Gutes zu tun. Haferflocken, Banane, Beeren mit Hafermilch oder Joghurt, warm oder kalt dazu eine Tasse Tee und einen Cappuccino. Wenn ich nichts esse in der Früh, bin ich a) nur am Blödsinn snacken bis es endlich Mittag ist und b) über den gesamten Tag heißhungrig. Wie gesagt, ich kenne auch Leute, die auf Intermittent-Fasting schwören und andere, die mit einer Zigarette und einem Energydrink in den Tag starten (oder einer Tüte Chips, das war neulich mein Highlight).

Wenn du das Gefühl hast, dass dir ein Frühstück guttut, dann nimm dir die Zeit dafür (du hast jetzt nämlich insgesamt 15 Minuten mehr, fürs Frühstück mind. 5!). Ich mach mir oft schon eine riesige Portion Birchermüsli mit gerieben Äpfeln und Banane im Vorfeld und esse das dann über mehrere Tage in der Früh oder richte mir in einer Minute Yoghurt mit Granola und Beeren her, manchmal aber auch ein Brot mit Frischkäse und Tomaten oder Bananenbrot mit Erdnussbutter. Beim Frühstück höre ich dann auch schon gerne Musik, scrolle durch Instagram oder lese die Nachrichten – viele Wellbeing-Blogs verteufeln Screentime am Morgen, ich mag das und steh dazu.


5. DREIMAL SAUBER UND AUFGERÄUMT

Selbst wenn dir nur 5 Minuten dafür bleiben, nutze diese um in der Küche, im Bad und im Schlafzimmer Ordnung zu halten, nichts ist mühsamer, als in eine chaotische Wohnung heimzukommen.


Mach dein Bett, kurz und schmerzlos, dauert nicht einmal eine Minute und lässt das Schlafzimmer sofort ordentlich wirken. Wenn du nach Hause kommst, bist du nicht in Versuchung dich hineinzulegen und abends gehe ich liebend gern in ein schön gemachtes Bett. In den letzten Jahren ist es eigentlich so gut wie nie vorgekommen, dass ich meine Wohnung verlasse, ohne das Bett gemacht zu haben, nicht einmal in Krisenzeiten oder wenn ich um fünf Uhr zum Flughafen musste. Keine Ausrede, einfach machen und dich an dem Anblick erfreuen.

Verräume dein Frühstücksgeschirr, ab in den Geschirrspüler und solltest du keinen haben, dann einfach schnell abspülen und zum Trocknen aufstellen. Auch das dauert nur eine Minute, schnell noch die Arbeitsfläche abwischen und die Küche sieht gleich ordentlich aus. Ich hasse es, wenn ich abends kochen möchte und vorher noch mein Frühstücksgeschirr verräumen muss, die Arbeitsfläche bröselig ist oder noch Tassen in der Spüle stehen. Inzwischen sind das zwei selbstverständliche Handgriffe, die mir nicht weh tun und zur Ordnung in meiner Wohnung beitragen.

Auch im Bad halte ich in der Früh Ordnung. Alles, was ich verwende, wird auch wieder verräumt, einmal übers Waschbecken und den Spiegel wischen, Haarbürste und Glätteisen verstauen und das Duschhandtuch ordentlich aufhängen. Nichts bleibt liegen und ich komme gerne wieder ins Bad zurück.

 

Glaubt mir, ich hatte sie zu genüge, die Tage, an denen ich dreimal gesnoozt habe, ohne Frühstück und mit unpassenden Socken das Haus verlassen und mich den ganzen Tag unwohl in der Bluse gefühlt habe, schon vormittags Schokolade gefuttert habe, weil ich hungrig war, zurück zu Hause in mein ungemachtes Bett gefallen bin, über dessen Kante auch noch das feuchte Duschhandtuch hing, im Badezimmer die Haarbürste mit Zahnpastafleck im Waschbecken lag und ich erst die Haferflocken wegwischen musste, bevor ich in der Küche zu kochen anfangen konnte. Das funktioniert, aber besonders viel Spaß macht es nicht. Wo Chaos herrscht, kann der Geist nicht ruhen und wo keine Ruhe ist, kann auch keine Kreativität entstehen. Jetzt lese ich hin und wieder ein paar Seiten von meinem Buch, wenn ich nach Hause komme oder spiele gleich Flöte, weil ich nicht von diesem ersten chaotischen Eindruck überwältigt werde. 15 Minuten und 5 Routinen, es lohnt sich, sie auszuprobieren!

166 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page