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Single Girl Summer!

  • Autorenbild: diedreißigerin
    diedreißigerin
  • 5. Juli
  • 5 Min. Lesezeit

Ich hatte es prophezeit, dass der Juni nur so an mir vorbeiziehen wird und schon stehen wir mitten in der zweiten Jahreshälfte, die Tage werden bereits wieder kürzer und ehe wir uns versehen, gibt’s Lebkuchen im Supermarkt. Panik macht sich breit, aber ich hab vor, mir den schönsten Sommer zu machen. Diese Wochen sind erfahrungsgemäß nicht die einfachsten, besonders wenn frau Single ist und die meisten Freundinnen sich in Beziehungen befinden und/oder Kinder haben. Ich habe in der Vergangenheit bereits einen Beitrag mit Tipps geschrieben, heute soll es aber um meinen Sommer gehen, vielleicht könnt ihr die eine oder andere Inspiration aus meinen Zeilen ziehen.


Baustellen beseitigen

Zuerst gilt es natürlich zu erwähnen, dass ich wahnsinnig privilegiert bin, da ich als Lehrerin nun wirklich neun Wochen frei habe, das klingt sehr lange, vergeht erfahrungsgemäß aber im Flug, vor allem, wenn kein Konzept vorhanden ist.


Ich möchte diesen Sommer Baustellen beseitigen, wortwörtlich und auch im übertragenen Sinne. In der Wohnung steht noch einiges an, ich habe vor noch die eine oder andere Wand zu streichen, Bilder aufzuhängen und mit neuen Farbakzenten zu spielen. Ich wohne nach dem Wasserschaden (der sich übrigens letzte Woche gejährt hat) jetzt fast ein Jahr in diesen Wänden und wie das oft so ist, geht wenig weiter, wenn dieser erste Umzugstatendrang verflogen ist. Mir fehlt das Gefühl von fertig und angekommen und das möchte ich diesen Sommer endlich erreichen. My home, my castle.



Auch mein Desktop, meine Mappen mit verschiedensten Unterlagen, meine Fotos am Handy und mein Kleiderschrank brauchen ein bisschen Zeit und Aufmerksamkeit. Seit letztem Frühjahr ist das Chaos immer ein bisschen schneller als ich und es ist einiges liegen geblieben bzw. schnell schnell weggeräumt worden. Mit dem Einzug wollte ich jedes Kleidungsstück fotografieren und mir einen digitalen Kleiderschrank mit Outfits anlegen, ist natürlich nicht passiert, aber schwirrt nach wie vor in meinem Kopf herum. Ich stehe oft überfordert vor meinen Kleidungsstücken und weiß nicht, wie ich was kombinieren soll. Auch meine Finanzen gehören dringend evaluiert, ein Thema, das ich sehr hasse, aber das wichtig für mich ist.


Baustellen sind für mich belastend, dieses Gefühl von „das muss ich noch erledigen“ hängt wie eine kleine Wolke über mir und ich möchte diese freien Tage nutzen, um Tabula Rasa zu machen und meinen Mental Load zu reduzieren.



Pläne schmieden

Wenn die Aufgaben abgearbeitet sind, bleibt endlich Raum für Pläne. Ich möchte diesen Sommer über meine privaten und beruflichen Ziele reflektieren. Welche Szenarien eines glücklichen Lebens kann ich mir vorstellen, wie würde ein Leben ohne Mann und Kinder aussehen, welche Länder und Städte möchte ich unbedingt sehen und welche Abenteuer möchte ich erleben? Obwohl ich mein Möglichstes versuche, bin ich trotzdem ein wenig fest gefahren im typischen und von der Gesellschaft proklamierten Lebenskonzept.



Auch beruflich habe ich seit einigen Monaten so ein Bauchgefühl, dass sich etwas ändern muss, nachdem ich es das erste Mal ausgesprochen hatte, wurde die innere Stimme lauter. Vielleicht komme ich auch zu dem Fazit, dass mein Job ganz großartig ist, vielleicht traue ich mich aber auch, etwas Neues auszuprobieren und ein bisschen ins kalte Wasser zu springen. Mal sehen – so oder so, ich möchte mich hier ernst nehmen und nicht immer die Vernunft regieren lassen.



Hobbys neu entdecken

In diesem letzten Jahr, das einfach sehr sehr kräftezehrend war, hab ich leider meine Routinen ein wenig verloren und ich liebe (!!!) Routinen. Ich gehe kaum noch laufen, spiele selten Flöte, beende kein Buch und fühle mich mich ganz generell uninspiriert. Der Blog ist mein einziges kreatives Outlet und das ist mir einfach zu wenig. Ich weiß selbst noch nicht ganz, was ich und wie ich es mir vorstelle, aber ich brauche definitiv ein paar Anker im Alltag, ein paar Routinen, die mich glücklich machen und ein paar Aktivitäten, die mich erfüllen.



Leider bin ich absolut kein Vereinsmensch, oft ist mir der Weg ins Yogastudio schon zu anstrengend. Vielleicht starte ich ein Pinterest Board oder ein Malbuch, vielleicht gehe ich demnächst jeden Dienstag eine Runde laufen, wir werden sehen, aber irgendetwas muss sich ändern, weil mich dieses graue Chaos unglücklich macht. Das ist natürlich absolute Typsache, aber ich bin davon überzeugt, dass Routinen ein Zufriedenheitsgefühl geben. In meinem Job sehe ich nie Ergebnisse, die festhaltbar oder messbar sind, ich hab nie die Kontrolle über die Resultate und das fühlt sich oft sehr unbefriedigend an, umso mehr brauche ich das im Privatleben.



Dolce Vita leben

Natürlich darf das süße Leben nicht fehlen und davon möchte ich diesen Sommer ganz viel. Sommerkino, Kaffeedates, Stadtbummeln, Eis essen, am See liegen, Abendspaziergänge, Dinnerdates, Ausflüge mit mir selbst – ich möchte mir die schönste Zeit gestalten und zumindest eine Sache jeden Tag machen, die nur den Zweck hat, mich glücklich zu machen. Die Monate und Jahre ziehen nur so vorbei und ganz oft habe ich Tage, die nur mit Arbeit und Aufgaben gefüllt sind. Ich möchte dieses freie Zeit Nutzen, um mich neu ins Leben zu verlieben, um meinen Alltag zu romantisieren. Ich weiß, wie kitschig und unrealistisch das klingt, aber oft reicht schon ein Spaziergang ohne Handy oder eine Kerze plus Musik statt Serie beim Abendessen, um den entscheidenden Unterschied zu machen.



Und Männer? Tja, wie der Titel verrät, hat das andere Geschlecht keinen Platz in meinem Sommer. Ganz ehrlich, ich hacke mir eher eine Hand ab, bevor ich Online-Plattformen nutze, ich hab keine Lust, aktiv nach jemandem zu suchen und ich hab schon zweimal keine Lust, dass sich meine Gedanken um jemand anderen als um mich drehen. Single Girl Summer, anstatt Angst davor zu haben, freu ich mich ganz bewusst auf viel Zeit allein.


Gestern war Schulschluss und ich hab ordentlich geweint, weil viele meiner Viertklässler:innen nächstes Jahr nicht mehr in meiner Klasse sein werden. Diese kleinen Monster haben mich mit Blumen, süßen Geschenken und Umarmungen überhäuft und ordentlich geschluchzt, als wir uns verabschiedet haben. Veränderung ist immer schwer, aber auch immer eine Gelegenheit. Wie ich geschrieben habe, dieses Aufbruchsgefühl macht sich wieder ein bisschen bei mir breit und ich bin gespannt, wie sich meine Pläne diesen Sommer entwickeln.


Die Sommermonate können auch schwer sein, glaubt mir, niemand hat mehr Erfahrung als ich, alle sind viel draußen und unternehmen etwas mit ihren Partner:innen oder hängen ständig mit ihrem riesigen Freundeskreis ab. Ich werde wieder Zeiten haben, in denen niemand vor Ort ist, in denen sich die Stadt und die Tage leer anfühlen werden, aber genau dann gilt es, die Zügel in die Hand zu nehmen und raus zu gehen oder auch ganz bewusst drin zu bleiben. Es muss nicht ständig etwas Außergewöhnliches passieren, damit es ein guter Tag war, es muss nur gewollt sein. Pack die blöden Gedanken und Gefühle in die Kiste und mach dir den schönsten Sommer, egal wo du dich gerade befindest und was noch vor dir liegt.



Mit diesen Zeilen verabschiede ich mich in die Sommerpause, vielleicht hören wir uns im August, vielleicht wird es aber auch September. Danke für eure vielen lieben Kommentare in letzter Zeit, ich lese und liebe jedes einzelne.


Ich bin dann mal weg – muss die Seele baumeln lassen.


xoxo

2 Comments


Guest
Jul 06

Huch, ich liebe deine Worte einfach und ich kann mich kaum satt lesen an deinen Zeilen. Mir steht auch ein Single Girl Summer bevor und es fühlt sich schon ein bisschen leichter an weil ich weiß, dass du in einer ähnlichen Situation bist. Danke dafür 🥰

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diedreißigerin
diedreißigerin
Jul 07
Replying to

Vielen lieben Dank, das freut mich sehr! Wir machen uns den schönsten Sommer! 💕

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