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Zypern – zwei Wochen auf der Insel!

Meine erste Reise diesen Sommer hat mich zusammen mit meiner besten Freundin nach Zypern geführt. Ich war mir ja nicht ganz sicher, ob wir wirklich abheben würde, nachdem auf vielen Flughäfen das absolute Chaos geherrscht hatte und unzählige Flüge storniert worden waren, aber wir hatten Glück und kamen nach einer langen Zugfahrt und einem vergleichsweise kurzen Flug auf der Insel an. In diesem Urlaub hatte ich nicht nur eine richtig schöne Zeit mit meiner Bestie, sondern war auch sehr im Reinen mit mir selbst und so gut wie immer ganz im Hier und Jetzt, das war schon lange nicht mehr der Fall. Ich nehm euch gerne ein Stück durch diese vierzehn aufregenden Tage mit.

 
Route & Highlights

Ähnlich wie in den letzten Jahren haben wir uns wieder ein Mietauto genommen und geplant, sowohl die Nord- als auch die Südseite der zwiegespaltenen Insel zu befahren. Das stellte sich im Nachhinein als nicht ganz einfach heraus, da weder die eine, noch die andere Seite Mietautos in beiden Zonen akzeptiert, also brauchten wir im Endeffekt zwei sexy Schlitten, um die schönen Küsten und süßen Örtchen zu erkunden.


Unsere Route startete in Nikosia, der geteilten Stadt mit den bekannten Checkpoints, und führte uns weiter in den Norden bis hin zur Halbinsel Karpas. Dort, auf der türkischen Seite, steht die Zeit noch recht still, die ersten Strandtage ohne mobile Daten („welcome to Turkey“) waren herrlich entschleunigend und die Stunden am Golden Beach waren die Fahrt über den steinigen Weg mit den vielen frechen Eseln definitiv wert.

Über einen Zwischenstopp in Kyrenia, hoch gepriesen und wenig zu empfehlen, ging es zurück in den Süden und weiter nach Protaras, nahe dem sehr touristischen Agia Napa. Dort haben wir uns für zwei Nächte ein 5* Resort gegönnt, viel am Pool gechillt, das Kap Greco bei einer Sonnenaufgangswanderung erkundet, das Buffet genossen und sind so richtig im Urlaub angekommen. Danach ging es nämlich nach Troodos zu den Bergdörfern und Wanderrouten, die wir uns als in Tirol und in den Alpen Lebende, wenn wir ehrlich sind, sparen hätten können, aber im Nachhinein ist frau immer schlauer.

Umso schöner war dann der vorletzte Stop in Polis mit süßem Boutiquehotel, tollen Stränden und einer abenteuerlichen Buggy-Fahrt durch das Akamas Nationalgebiet. In dem süßen Städtchen mit dem richtig chilligen Strand hätten wir es definitiv länger ausgehalten, aber wir wollten den Aphroditefelsen und die Königsgräber sehen, also ging es weiter nach Paphos, wo wir unsere letzten drei Nächte verbrachten und was wir als Stadt jederzeit weiterempfehlen würden. So schnell waren sie dann auch vorbei, diese vierzehn Tage voller Abenteuer, Entspannung und Zeit zu zweit.


Seele baumeln lassen & Freundinnenzeit

Ich weiß, dass ich ein riesiges Glück habe, seit Jahren mit meiner besten Freundin auf Urlaub fahren zu können. Heuer hat es sich ergeben, dass wir beide Single waren und was mir wieder ganz verstärkt auffiel ist, dass frau definitiv keinen Mann braucht, um eine gute Zeit zu haben, eher umgekehrt. Früher empfand ich es immer als Stressfaktor, wenn mein Freund (nicht alle tun das) mir ein komisches Gefühl gab und/oder extra distanziert war, weil ich mit einer Freundin unterwegs war.


Mit meiner Bestie kann ich die Seele baumeln lassen, wir haben den gleichen Rhythmus, sehr ähnliche Interessen und legen auf die gleichen Aspekte wert. Dieses Jahr haben wir auch viel diskutiert, wir wachsen und werden beide konfliktbereiter, auch das ist okay und wenn wir ehrlich sind sehr nötig. Viele Stunden haben wir zusammen im Wasser gekichert, unsere Alter-Egos Ilse&Frieda ausgegraben, nebeneinander gelesen und über die Welt und die Liebe philosophiert. Frieda gehört zu meinen absoluten Lieblingsmenschen, ich hoffe sie weiß, wie wichtig sie mir ist (weißt du, oder?!).

Ich kann nur wieder einmal betonen, wie wichtig es ist, Freundschaften, egal ob du Single bist oder nicht, zu pflegen und dir ein Leben außerhalb einer Partnerschaft zu erhalten. Auch Freund:innen kommen und gehen, hab ich leider auf die harte Tour gelernt, aber die richtigen Menschen begleiten dich vermutlich länger als so manche Liebschaft, behandle sie auch dementsprechend und weiß sie zu schätzen.


Freiheit, ich kann dich spüren!

Ob ich die Freiheit in diesem Urlaub gespürt habe? Mehr als einmal! Ich hatte sie, diese Momente, in denen ich aufs Meer gestarrt habe, sich alles in mir entspannt hat und ich einfach glücklich und zufrieden war. Ohne „wäre doch nur“ und „hätte ich doch“, ohne Wehmut und ohne Zukunftsängste, ohne Gedanken an Vergangenes und ohne Ärger über mich selbst. Immer öfter fällt mir auf, dass Reisen mir unglaublich gut tut, als ob ich mir selbst fernab von meinem Alltag endlich erlaube würde, mich von allen Vergleichen freizumachen und mein Leben nach meinen eigenen Regeln zu leben! Auf anderen Fleckchen dieser schönen Erde denke ich nicht über mein Outfit oder meinen Lippenstift nach, ich grüble nicht, wie andere es machen würden und vor allem habe ich nie das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt.

Es ist schon gemein, wenn alle einen bis zehn Schritte weiter zu sein scheinen, wenn du ständig vor die Nase gehalten bekommst, was du gerade nicht hast, wenn dir die vielen Stimmen erneut sagen, was es noch zu erreichen gibt. Oft vergesse ich dann, wie es in mir selbst aussieht und höre nur noch auf die Außenwelt. Die Wahrheit ist, ich war noch nie – und ich meine wirklich ever – so in meiner Mitte wie jetzt, ich mag mich, ich mag was ich mache und ich mag mein Leben, wie ich es mir gestaltet habe. Meine Therapeutin sagt immer, dass es gilt in die Regie zu gehen, selbst die Szenen zu bestimmen und das eigene Drehbuch zu schreiben, erst dann bist du frei von den Erwartungen, den Ängsten und den lähmenden Vergleichen. Ich tüftle gerade fleißig an meiner Geschichte, die Stille und Ruhe im Urlaub haben mir wieder einige Baustellen bewusst gemacht, mir gezeigt, wo ich den Stift in die Hand nehmen und die Storyline ein bisschen verändern muss. Wie schön, dass es in alle Richtungen gehen kann, ich bin frei.



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