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Au revoir, Farewell & Tschau mit au – 5 Monate allein auf Reisen!

Manchmal fügt sich alles ganz von alleine zusammen, so ergibt es sich, dass diedreißigerin heute den 100. Beitrag veröffentlicht und in meinem Leben wie auch hier ein neuer Abschnitt beginnt. Hundertmal hab ich euch einen Einblick in meinen größten Kummer, meine tollsten Erfolge, liebsten Hacks und spannendsten Abenteuer gegeben, hundertmal hab ich meine Gedanken niedergeschrieben und mich an eurem Feedback und den lieben Kommentaren erfreut. Viele hundert Stunden hab ich an diesem Blog gearbeitet, für mich, für euch – für uns. Cheers to that, es war eine wunderschöne Reise und ich freue mich auf alles, was hier zukünftig noch passieren wird. Apropos Reise – ich bin dann mal weg, der Koffer steht bereit, die Akkus sind geladen, diedreißigerin wagt den ultimativen Schritt aus der Komfortzone.

 

Mein größtes Abenteuer

Wer mich kennt, kann bestätigen, dass ich eine Safe-Playerin bin. Ich weiß gern im Vorfeld, was passiert, hab gern die Kontrolle, liebe Ordnung und Listen und falle am liebsten nicht auf. Dieser Blog war bisher wohl das Riskanteste, was ich meiner zarten Seele in den letzten Jahren zugemutet habe, der Schritt ins Unbekannte fällt mir extrem schwer, ich liebe Sicherheit, das war schon immer so (mein Liebesleben lacht mich gerade aus).



Andere haben sich nach der Schule eine Auszeit genommen, mehrmals das Studium gewechselt, sind von einem Festival zum nächsten gehüpft, haben wilde Partys gefeiert und das Leben einfach so passieren lassen, ich hingegen hab zwei Studien gleichzeitig abgeschlossen und gleich noch einen Master draufgesetzt. Danach hab ich sofort zu arbeiten begonnen, manchmal hatte ich vier Jobs gleichzeitig, um mein Leben zu finanzieren und mir selbst genügend Sicherheit zu vermitteln. Sparen, für die Zukunft planen, überlegt sein und alle Ansprüche erfüllen – teilweise war wenig Dolce in meinem Vita, auch wenn es hier oft anders aussieht. Erst in den letzten drei Jahren hat sich meine Einstellung zu mir und meinem Leben verändert, die meiste Zeit davon hab ich euch mitgenommen.


"Everything begins with an idea..."


Nun, seit längerem brodelt etwas in meinem Kopf, vorher war es ein flüchtiger Gedanke, später eine Idee und jetzt auf einmal Wirklichkeit: AUSZEIT. Ich gehe auf Reisen, alleine und das für die nächsten 5 Monate. Wohnung gekündigt, vom Job freigestellt, die nächsten Wochen und Monate gehören nur mir und meiner Intuition.


Pläne, Ängste & Vorfreude

Seit ich im Freundeskreis davon erzählt habe, häufen sich die Fragen nach meinen Plänen. Die Wahrheit ist, ich hab nicht wirklich welche. Ich möchte in den Norden, danach in den Süden Europas und als krönenden Abschluss werde ich mir eine Fernreise gönnen, aber es ist weder etwas fixiert noch etwas gebucht. Eigentlich hätte ich jetzt die Ferien Zeit gehabt, alles minutiös zu planen, so wie es meinem Sicherheitsbedürfnis entsprechen würde, aber alles hat sich gewehrt und bis heute hab ich nur das Ticket nach Amsterdam fixiert.



Ob ich Angst habe? Nope, eigentlich gar nicht, ich weiß, dass ich jederzeit nach Hause ins Gästezimmer meiner Eltern kann, falls es mir zu viel wird, und ich weiß auch, dass ich wunderbar mit mir selbst zurecht komme und das Reisen alleine mag. Ich bin mir ebenfalls im Klaren, dass diese nächste Zeit nicht nur entspannt und einfach sein wird, sondern dass auch viele Hindernisse, Zugverspätungen, miese Übernachtungsplätze und schlechtes Wetter auf mich warten werden. Aber ich könnte mich nicht mehr darauf freuen, mir die schönsten Cafés auszusuchen, alleine neue Straßen und Orte zu erkunden und mich einmal ganz treiben zu lassen, ohne Masterplan, ohne Listen und ohne Verpflichtungen zuhause.


Ich bin fest davon überzeugt, dass alles so kommen hat sollen, wie es eben gekommen ist. Ohne die Trennung, die Therapie, die Ängste, die Siege und die schweren Entscheidungen wäre ich heute nicht hier, ganz bei mir und bereit für mein größtes Abenteuer!


Nicht gestern, nicht morgen – jetzt!

Das ist der Satz, den alle von den Dächern rufen, aber so einfach ist es nicht. Es braucht mehr als Mut, um Neues zu wagen, es braucht auch Verzicht, Kummer und Wehmut. Ich lasse meine Freund:innen schweren Herzens zurück, auch wenn ich weiß, dass ich sie jederzeit erreichen kann, fehlen werden sie mir trotzdem sehr. Mein Bruder bekommt gerade ein Baby, auch davon werde ich die ersten 5 Monate das meiste verpassen. Im Herbst wären zwei coole Projekte, die ich nicht spielen werde und von der Schule hab ich mich freistellen lassen mit der Info, dass ich eventuell nicht meine Klassen zurückbekomme. Ich hab eigentlich kein Geld übrig für diese Reise und muss bei Hotels etc. Abstriche machen, ebenso hab ich die Entscheidung getroffen, die Verantwortung für meinen demenzkranken Vater in dieser Zeit abzugeben.



Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt, irgendetwas ist immer, das uns zurückhält. Für mich war die Gewissheit, dass ich nie wieder so frei sein werde, der entscheidende Faktor diesen Schritt zu gehen. Ab nächstem Frühjahr muss ich einen Kredit zurückbezahlen (und hoffentlich eine Katze versorgen), jetzt bin ich Single, ungebunden und darf mich nur um mich selbst kümmern. Diese Auszeit ist aus einem Impuls gewachsen und hat sich Stück für Stück zur Realität entwickelt, das geht nicht von heute auf morgen. Wenn etwas stimmig und ein tiefer Wunsch ist, dann braucht es eben diesen kleinen großen Sprung ins kalte Wasser – das tut anfangs weh und fühlt sich unangenehm an, aber ich kann gut schwimmen und die Insel ist um die Ecke.


Und die30erin?

Der Blog wird sich meiner Lebenssituation anpassen. Ich liebe es, hier zu schreiben, aber ich will mir in meiner Auszeit keine Fristen und keinen Druck auferlegen, deshalb wird es in Zukunft etwas ruhiger werden. Vermutlich werde ich alle paar Wochen ein Update geben und euch von den Erlebnissen auf meiner Route erzählen. Ihr könnt euch auf tolle Geschichten freuen, denn ich habe vor mein bestes Leben zu leben und meine Komfortzone aufs Äußerste zu strapazieren. Ich will mutig sein, neue Menschen kennenlernen, auf Dates gehen, mich in Restaurants ausführen und durch die Straßen tanzen.


"Widdewidde wie es mir gefällt"


 

Übrigens, diedreißigerin hat ein neues Outfit verpasst bekommen, zur Feier des 100. Beitrags hab ich das Design verändert und die rosa Brille aufgesetzt. Abonniert gerne den Blog, damit ihr benachrichtigt werdet, wenn ein neuer Beitrag online geht oder folgt mir auf Instagram, dort nehm ich euch auf meine Reise mit.


Wie schön, dass du hier bist und wir gemeinsam die Dreißiger bestreiten. Lass mich wissen, was dein mutigster Schritt bis jetzt war und welche großen Pläne du noch vor dir hast. Mein Herz pocht, am Montag geht die Reise los, noch viel zu tun, aber eigentlich schon bereit. Große Träume und Babysteps. Auszeit.

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