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Hamburg – alleine in der Hansestadt!

Letzte Woche hatte ich es bereits verraten: Ich hab mir zum 33er eine Konzertkarte in der Elbphilharmonie geschenkt. Das letzte Mal war ich 2016 in Hamburg für einen Meisterkurs mit der Flöte, damals war Hamburgs schönstes Wahrzeichen gerade in den letzten Monaten seiner Fertigstellung und schon vor 6 Jahren hatte ich mir vorgenommen, einmal im großen Saal zu sitzen und dieser von allen Seiten gepriesenen Akustik zu lauschen. Nun, am Sonntag war es soweit und ich bin in den Norden gedüst mit viel Vorfreude und noch mehr Enthusiasmus im Gepäck.

 
Singletrip – Vorbereitung ist alles.

Ich werd irgendwann einen Beitrag mit Tipps zum Alleinreisen schreiben, auch dort wird dann stehen, dass Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg ist. Damit meine ich gar nicht minuziös geplante Tage sondern ein paar Gedanken im Vorfeld, die die Reise einfach schöner werden lassen. Wer planlos und unvorbereitet ankommt, ist gestresst und sieht vor allem nur die Hälfte.


In meinem Fall gehörte dazu, dass ich mich um ein Hotel kümmere, in dem ich mich wohlfühle. Lange hab ich zwischen einem zentralen Hotel mit geteiltem Bad in einem fragwürdigen Viertel und einer Option ein bisschen außerhalb mit nettem Zimmer und eigenem Bad hin und her überlegt und mich dann schließlich für letzteres entschieden. Das Zimmer und die Züge waren das einzige, um was ich mich wirklich vor der Reise gekümmert hatte, den Rest habe ich in der langen Zugfahrt von Innsbruck nach Hamburg geplant.

Ich hab Blogposts über die besten Cafés der Stadt gelesen, mich ein bisschen über die Viertel informiert, Restaurants gespeichert, Yogastudien und Kurspläne notiert und auch Museen für Schlechtwetter herausgesucht. Dann hab ich versucht, die einzelnen Tage ein bisschen zu strukturieren bzw. zu überlegen, wann ich was machen möchte. Warum das hilfreich ist? Weil sich Tage sehr lange und einsam anfühlen können, wenn frau ohne Ziel und Intention durch eine fremde Stadt geht. Natürlich ist vieles spontan passiert und ich hab auch nicht alles so gemacht, wie ursprünglich geplant, aber ich bin in diesen Urlaub ohne die Befürchtung, dass mit langweilig werden könnte, gestartet und das war sehr entspannend.


Übung macht die Meisterin.

Hamburg war jetzt meine zweite Reise alleine und dieses Mal war alles schon viel entspannter. Ich habe mich wiederum für drei Nächte entschieden und finde das einen super Zeitraum, um sich nicht einsam und trotzdem frei zu fühlen, länger an einem Ort alleine zu sein, würde mir vermutlich nicht mehr so viel Spaß machen. Von meinem Trip nach Florenz wusste ich, dass ich gut mit mir selbst zu Recht komme und tatsächlich war vieles, was mir in Bella Italia noch recht schwer viel, überhaupt kein Problem mehr. Alleine frühstücken gehen, nachmittags bei einem Cappuccino in meinem Buch lesen und abends schick mir mir selbst essen gehen? – habe ich alles ohne mit der Wimper zu zucken gemacht, viel mehr noch, ich hab’s diesmal richtig genossen.

Mein Abend in der Elbphilharmonie war hingegen eine kleine Herausforderung, nicht etwa, weil ich alleine dort war, sondern viel mehr, weil ich ein anderes Verständnis als die Hamburger:innen habe, was zu einem Konzert in einem so tollen Rahmen anzuziehen ist. In Innsbruck richten sich viele Besucher:innen wirklich sehr schön für Theater- oder Konzertbesuche her, also hatte ich mir für die Elphi extra ein Abendkleid und hohe Schuhe mitgenommen. Auf der ersten Rolltreppe hinauf war ich noch ganz verwundert, was denn die Leute in Jeans und Rucksack so spät noch dort machten, naja, sie gingen ins Konzert. Den Mantel in der Garderobe abzulegen und alleine durch die Mengen zu stöckeln hat praktisch meine Urangst angestupst: Ich bin die Einzige, die es anders macht, und gehöre nicht dazu. Interessanterweise hat die Maske ein bisschen geholfen und nach ein paar Minuten musste ich innerlich schmunzeln und hab mich wie Royalty mit einem Glas Sekt in der Hand durch die Stockwerke bewegt und reichlich Blicke geerntet. Tja, das war mein Prinzessinnen-Moment, auch schön.


Gönnung – immer und überall!

Ansonsten war das Motto dieser Reise, mir alles zu gönnen, worauf ich Lust habe. Hamburg ist eine Wahnsinnsstadt, für Menschlein die gerne in kleine Läden gehen, guten Kaffee trinken und sich durch alle möglichen Cuisinen probieren. Ich hab wirklich hervorragende Kaffees in Hipster-Röstereien getrunken, mich durch sämtliches Süßwerk getestet und meiner Liebe für die asiatische Küche freien Lauf gelassen und natürlich ein Krabbenbrötchen am Fischmarkt probiert.

Ansonsten bin ich dreimal in ein Yogastudio gegangen und hab mir eine Stunde gegönnt, ebenso wie eine Thai-Massage und jede tolle Duftkerze, dich ich finden konnte – in Hamburg gibt’s viele Kerzenmanufakturen! Am letzten Tag hab ich noch die perfekte sportliche Übergangsjacke gefunden und einen wunderschönen Ring, in beide hatte ich mich auf Anhieb verliebt, also durften sie auch mit.

Es hat lange gedauert, praktisch bis jetzt, bis ich im Urlaub die Kostenfrage zur Seite schieben konnte. Natürlich könnte ich mir so einen Lifestyle zu Hause auf Dauer nicht leisten, aber ich werde auch noch in ein paar Jahren an die tollen Kaffees, die schönen Yogastudios und diese gelungene Zeit ohne Gedanken an Pflichten und Finanzen zurückdenken. Die Seele baumeln lassen und dem schönen Leben frönen, dazu sind Urlaube da.

 

Nachdem ich heute viel zu viele Stunden wegen Verspätung im Zug verbracht habe, gilt es natürlich auch zu sagen, dass manchmal auch im Urlaub nicht alles so läuft wie erhofft und/oder geplant. Am Montag hatte das Kaffee zu, zu dem ich extra gefahren war, die deutsche Mentalität hat mich hin und wieder tief durchatmen lassen und eine Art Gallery, in die ich so gern gegangen wäre, hatte in dieser Woche auch zu. So ist es halt, musste ich auch erst lernen, dass sich aufregen wenig bringt und eben nicht immer alles perfekt abläuft. Sei flexibel und großzügig mit dir selbst, dann ist alleine reisen ein absoluter Genuss! :)


FROHE OSTERN – ich mach zwei Wochen Pause!

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