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Online-Dating: 5 Tipps für mehr Erfolg auf Bumble & Co.

Tja, was soll ich sagen, ich bin zurück auf den Dating-Apps, obwohl ich genau weiß, dass ich sie ganz furchtbar finde, aber das echte Leben hat gezeigt, dass Männer mir weder im Supermarkt noch in der Bar begegnen und zudem muss ich mir eingestehen, dass ich niemand bin, die einfach jemanden anspricht. Vor ein paar Wochen hatte ich also ein Tief und schwups war das alte Profil wieder reaktiviert. Ich hab mich für Bumble entschieden, um mit einem bisschen besseren Gefühl und vermeintlicher Selbstbestimmung an die Sache heranzugehen, da ja schließlich die Frau den ersten Schritt macht, Tinder ist inzwischen für mich echt nicht mehr tragbar.


Auf Bumble hat frau die Möglichkeit, ein bisschen mehr von sich preiszugeben und ich habe mir diesmal sehr viel Mühe gegeben, mein authentischstes Selbst zu sein. Nicht nur das, ich hab mich auch ausgiebig mit dem Thema Online-Dating beschäftigt – praktisch Profi, weiß nur nicht, ob das etwas Gutes ist – und möchte euch heute ein paar Tipps mit auf den Weg geben. Falls du in einer glücklichen Beziehung bist, kannst du vielleicht die aktuelle Trennungsrate im Hinterkopf behalten. Spaß! – aber sicher ist sicher! :)

 
1) Authentisches & umfangreiches Profil

Ich weiß, dass es anstrengend, zeitaufwendig und vor allem eine Überwindung ist, ein Profil mit Informationen über sich selbst und ordentlichen Bildern zu erstellen, aber wie sollen dich die richtigen Personen gut finden, wenn du nichts von dir preisgibst. Dein Profil soll dich widerspiegeln, deine Persönlichkeit repräsentieren und einen ersten Eindruck vermitteln, wer du bist und was du suchst. Das gilt sowohl für Bilder als auch für den Text bzw. die Angaben.


Meiner Meinung nach solltest du mindestens drei Bilder von dir online stellen, eines, in dem dein Gesicht im Mittelpunkt steht und zwei weitere, die dich bei etwas zeigen, dass du gerne tust. Ich zum Beispiel bin absolut kein Wintermensch, auf meinem Profil sind nur Bilder in sommerlicher Umgebung zu sehen. Auf meinem ersten Bild lache ich in die Kamera, ich trage mein Lieblingskleid aus beigen Leinenstoff und ein wenig Lippenstoff, man(n) kann gut erkennen, wie ich aussehe. Auf meinem zweiten Bild bin ich im Abendkleid mit Flöte zu sehen und auf meinem dritten Bild stehe ich mit einem Weinglas vor den schönsten Zypressen. Optional hab ich noch ein viertes Bild, auf dem ich auf einer Klippe am Meer stehe. Alles gezeigt: Ich mag schlichte Kleidung, spiele hin und wieder Konzerte, liebe den Süden und Weißwein und verreise gern. Alles andere wäre nicht repräsentativ, ich gehe trotzdem gern auf den Berg und hin und wieder rodeln, mache Yoga und stehe gern einmal in einer Bar, aber das sind nicht primär meine Leidenschaften, wenn ich die Wahl habe.

Ebenso versuche ich bei den Angaben so spezifisch und ehrlich wie möglich zu sein. Ich esse kein Fleisch, rauche nicht, hab einen Studienabschluss, will mit Sicherheit einmal ein Kind und bin auf der Suche nach einer Beziehung. Auf Bumble habe ich mein perfektes erstes Date definiert (Cappuccino, Spaziergang, Wein & Pasta) und auch geschrieben, dass mir eine gute Kommunikation und Aufrichtigkeit & Loyalität wichtig sind.


Jemanden, der eine schnelle Nummer sucht, schreckt mein Profil hoffentlich ab, auch jemanden, der nach der Paleo-Diät lebt, nichts mit klassischer Musik auf dem Hut hat und/oder keine Kinder in der Zukunft möchte und genau so soll es sein. Viele Männer haben als erste Nachricht geschrieben, wo ich denn auf dem Bild mit den Zypressen sei und welchen Wein ich am liebsten trinke, easy peasy um ins Gespräch zu kommen.


2) Lesen & ehrlich swipen

Nächster Schritt: das Swipen. Hier kann ich nur empfehlen, dass du dir eine halbe Minute Zeit nimmst für jedes Profil, genau liest und dann ehrlich entscheidest, ob dieser Typ Mann zu dir passen könnte oder eben nicht. Ich habe aufgehört, Männer, die nicht zu meiner Vorstellung passen, nach rechts zu swipen, nur weil sie nett anzusehen sind. Jemand der ständig nur auf der Piste steht, ist nichts für mich, ebensowenig wie jemand, der in einem VW Bus schläft, nur Partyfotos von sich oder die Worte „alles kann, nichts muss“ in seinem Profil hat.

„Aber vielleicht passt er ja doch?“, nope, sicher nicht. Sei ehrlich mit dir selbst und begib dich nicht auf Ebenen, in denen nichts auf dich wartet, was dich glücklich machen könnte. Ebenso empfinde ich es inzwischen als absolutes No-Go, wenn jemand Fotos von sich auf die Apps stellt, in denen nichts zu erkennen ist und/oder sein Profil leer lässt und sich nicht eimal die Mühe macht, von sich zu erzählen.


3) Der erste Schritt

Auf Bumble muss die Frau die erste Nachricht schreiben und hier lohnt sich ein einfaches Copy-Paste-Prinzip. Wenn ich swipe und Matches habe, dann sende ich die exakt gleiche Nachricht an alle und tausche nur den Vornamen aus, weil ich eine persönliche Anrede einfach sympathisch finde (wenn jemand meinen Namen falsch abschreibt, ist er auch raus). Wenn ich freitags schreibe, frage ich nach den Plänen fürs Wochenende, montags dann, wie das Wochenende war, manchmal frage ich, was Freunde am meisten an ihm schätzen oder was ich unbedingt über ihn wissen sollte. Bitte kein „Hi, wie geht’s“, ich glaube inzwischen sind wir von solchen Intros kollektiv zu Tode gelangweilt, ja es geht uns allen gut!


4) Konkrete Kommunikation

Ich glaube, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass das Schreiben auf Apps einfach nur mühsam ist, schnell im Sande verläuft und/oder Profile einfach nicht mehr antworten bzw. verschwinden. Leider fällt es mir auch extrem schwer, konsequent zu antworten, besonders weil mir die Fragen nach Hobbys, Beruf etc. zum Hals raushängen. Ich muss weder wissen, ob Stefan in seiner Freizeit gerne Briefmarken sammelt noch ob Markus letzten Sommer in Spanien oder doch in Frankreich war, es ist mir egal ob er IT-Consultant ist oder im Business Development arbeitet, wenn ich ehrlich bin, könnte es mir kaum egaler sein, was er beruflich macht, solange der damit glücklich ist und sich ein schönes Leben ermöglichen kann.


Was ich aber wichtig finde, ist ein Gefühl für den anderen zu bekommen und da führt halt nichts an schweren Fragen vorbei. Wie lange war seine längste Beziehung, woran ist sie gescheitert, wie ist sein Verhältnis zu seiner Familie, hat er einen intakten Freundeskreis und was ist ihm in romantischen Beziehungen wichtig bzw. was funktioniert gar nicht für ihn. Das Gute an solchen Fragen ist, dass frau sie zurückgestellt bekommt, weil Männer einfach völlig überfordert sind und gerne einen Bogen um aufrichtige Kommunikation machen (räusper), und so dann beide gleich ihre Grenzen abstecken können.


5) Schnelle Treffen

Spätestens nach drei Tage des Schreibens und einige schwere Fragen später würde ich, sofern der Mann gefällt, ein Treffen vorschlagen. Denn, und das ist ein riesiges DENN, nur weil zwei sich schriftlich verstehen, heißt das noch lange nicht, dass sie sich auch face-to-face mögen geschweige denn anziehend finden. Der Gang, der Stil, die Stimme, der Geruch, die Bewegungen, es gibt so vieles, was über den Intellekt hinaus eine Rolle spielt, nur bei einem Date zeigt sich, ob wirklich Potenzial für etwas Ernsthaftes vorhanden ist. Je schneller du jemanden triffst, desto weniger musst du schreiben und desto weniger verschwendest du deine Zeit mit jemandem, der eben nicht zu dir passt.

Ich weiß, dass es mühsam ist – OH GOTT ES IST SO UNGLAUBLICH MÜHSAM – aber es lohnt sich einfach, eine Stunde in ein Treffen zu investieren. Am besten du beschränkst es zeitlich im Vorfeld, weil du danach noch einen Termin bei deiner Hellseherin hast oder mit deiner Katze kuscheln musst etc. Fragt mich nicht, wie Frauen in den 30ern neben Job, Freund:innen und Zeit für sich die Motivation für Dates aufbringen können, aber wer nicht spielt, kann nicht gewinnen. Also raus mit dir, Augen zu und im worst case hast du einfach einen Kaffee mit lästigen Nebengeräuschen getrunken.

 

Online-Dating ist kräfteraubend, daran besteht kein Zweifel. Ich glaube es ist sehr wichtig, das ganze als Spiel und lockeres Hobby zu betrachten. Du musst niemanden finden, aber du kannst vielleicht jemandem begegnen, den du gut findest. Nimm nichts persönlich, spiel nach deinen eigenen Regeln und nimm vor allem den Druck raus, dass du am Ball bleiben musst. Im Jänner habe ich viel geswipt, seit Wochen antworte ich wieder niemandem, so ist es halt. Ich folge meinem Gefühl, meinem Energielevel und meiner zeitlichen Kapazität – wie die Männerwelt uns richtig gemansplaint hat: Alles kann, nichts muss! Chapeau!

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