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Lieblingsnovember!

Die Wochen grau in grau, eisige Temperaturen, kurze Tage, lange Dunkelheit und das Wissen, dass die kalte Jahreszeit gerade erst begonnen hat – das war die Grundeinstellung, die ich zum Monat November hatte. Als eine, die definitiv ein Frühling/Sommer-Mensch ist, hat dieser Monat praktisch die für mich unangenehme Saison eingeläutet. Ich mag keinen Schnee, keinen Wintersport, ich friere dauernd und das wenige Sonnenlicht schlägt mir definitiv aufs Gemüt. Dieses Jahr, nach einem wunderschönen Oktober, hat der November gleich am ersten Tag mit Regen und Nebel deutlich gezeigt, dass wortwörtlich ein neuer Wind weht. Nun, ich hab mich inspirieren lassen, von einer Influencerin (wie frau das als Millenial halt so macht), und den November zum Lieblingsmonat erklärt. Das @wienerkind_ hat vor ein paar Jahren schon damit begonnen, den elften Monat extra schön zu gestalten, indem sie Altlasten beseitigt, schöne Erlebnisse und Errungenschaften aufschreibt und diesen Monat zur Gänze zelebriert. Ich hab’s probiert und muss gestehen, dass ich den November ein bisschen lieb gewonnen habe.

 

First things first – get that shit done.

Ich weiß, lang aufgeschobene Aufgaben machen keinen Spaß, aber wisst ihr was noch weniger Spaß macht? Sie ständig im Hinterkopf zu haben und sich Woche für Woche zu ärgern, warum sie noch immer nicht erledigt worden sind. Also habe ich mir meine drei Endgegner (ich glaube, dass drei fürs Erste definitiv genug sind) ausgesucht und den Kampf aufgenommen. Die Ohrringe, die seit Monaten kaputt in der Schublade liegen und die ebenso lange auf der wöchentlichen To-Do-Liste stehen, habe ich zum Goldschmied gebracht, gleich in der ersten Novemberwoche. Das ganze hat fünf Minuten gedauert, war halb so schlimm und die Topfengolatsche zur Belohnung umso besser.

Ungefähr gleich lange arbeite ich an einem Artikel für eine Zeitschrift, mal mehr, mal weniger, eigentlich war er schon lange fertig und musste nur noch korrekturgelesen und abgeschickt werden, aber leider haben das keine Elfchen für mich übernommen. Letzten Sonntag habe ich mir zwei Stunden dafür Zeit genommen, gleich vormittags und ihn vor allem auch gleich abgeschickt, nachdem ich fertig war. Das waren zwei große Brocken, auch wenn sie sich klein anhören, aber Dinge, die keine Deadline haben, kann ich gefühlt Jahre vor mir herschieben. Jetzt steht nur noch das Mail and die Steuerberaterin aus, im September habe ich sie getroffen und mich seitdem nicht mehr gemeldet. Es wird passieren, im November, es wird ebenfalls halb so schlimm sein und ich werde mich mit Disney’s Cruella (japp!) dafür belohnen.


Neues ausprobieren und Herausforderungen annehmen.

November, der Monat, in dem ich tolle neue Sachen entdeckt habe. Vor kurzem habe ich den neuen Italiener am Wiltener Platzl mit meiner besten Freundin ausprobiert, eine sehr schöne Erinnerung an diesen Novemberabend, an dem wir Prosecco auf Eis getrunken und uns durch Antipasti, Nudeln und Lachsforelle auf Gemüse gekostet haben, um dann noch in ein anderes Restaurant für Nachtisch zu gehen. Ich hab mir eine neue Kaffeesorte gekauft, sie steht noch im Kastl, aber ich kann’s kaum erwarten, dass die Dose, ich schätze spätestens zum Wochenende, leer wird und ich dann morgens den neuen Duft dieser Röstung in der Nase habe. Ich hab die Sorte schon in einem Café probiert und weiß, dass ich sie lieben werde.

Beatboxen auf der Flöte war das Thema eines Workshops, den ich im September besucht habe. Ganz fix wollte ich damals gleich am Montag damit starten, habe ich natürlich nicht getan, weil ... Life. Aber der November und die langen Abende, die zum Üben von neuen Fertigkeiten eigentlich ganz perfekt sind, haben den Beginn meiner Beatboxkarriere eingeläutet. Ich hasse jede Minute dieser Übungen, aber ich mache sie jeden Dienstag und Donnerstag zumindest für 20 Minuten und langsam merke ich Fortschritte. Vielleicht beende ich die kurze und wenig steile Karriere im Dezember, aber dann immerhin mit gutem Gewissen.

Winter begrüßen und nach vorne blicken.

Also wenn es bereits ab Mitte November einen Christkindlmarkt gibt, dann darf glaube ich auch die Wohnung dekoriert werden. Ich bin direkt von der Frühling/Sommer-Deko in die Winter-Weihnachts-Deko übergegangen (als ob ich mehr hätte!) und hab die Lichterkette platziert, die Kerzen aufgestellt, mich an blauen und goldenen Accessoires erfreut und vielleicht auch schon das erste Weihnachtslied gestreamt.

Und endlich ist sie offiziell, die Pulloverzeit. So sehr ich kalte Temperaturen nicht mag, so gerne trage ich dicke Pullover, die sich den ganzen Tag wie eine Kuscheldecke anfühlen. Letztes Jahr hatte ich ja ordentlich in meine Wintergarderobe investiert, umso schöner war es diesen November, die ersten warmen Teile anzuziehen und mit diesem wohligen Gefühl außer Haus zu gehen. Zuhause lebe ich praktisch nur noch in High-Waist-Leggings und oversized Pullovern und liebe jede Minute darin. Pläne schmieden und die Weihnachtszeit gestalten, auch dafür ist der November perfekt. Wir planen gerade unseren jährlichen Freundinnen-Weihnachtsausflug, ich hab mir eine Karte für ein Tanztheater im Dezember gekauft und auch schon durch die ersten Weihnachtskarten und Adventskalender gestöbert.


Beziehungen pflegen.

Wir sind alle immer gestresst und schwer beschäftigt und ich kann es schon nicht mehr hören, wie viel jede:r zu tun hat. Im November habe ich es mir zum Credo gemacht, mir extra viel Zeit für Freunde und Familie einzuplanen. Dabei waren schon einige Abendspaziergänge und ein Spa-Tag mit Freund:innen, After-Work-Drinks mit Kolleg:innen, Familienessen nach Veranstaltungen, dieses Wochenende kommt ein lieber Freund aus Wien und ich habe mir auch wieder die Zeit für Dates genommen. Klar fehlen diese Stunden woanders, ich übe kaum, mache wenig Sport und hinke in der Arbeit ein bisschen hinten nach. Aber wenn sich eh schon alles ein bisschen trist und einsam anfühlt, tun Momente mit lieben Menschen extra gut.


Den Alltag lieben.

Ok, die Jahreszeit hat auch ihre schönen Seiten, sie müssen vielleicht nur herausgekehrt werden. Er ist schon echt gemütlich, der November. Ich kann nur schwer zur Ruhe kommen, wenn das Wetter draußen warm und sonnig ist und die Tage lang sind, weil ich immer Angst habe, etwas zu verpassen oder das tolle Wetter nicht genützt zu haben. Jetzt fühlt es sich praktisch ab 5 Uhr nach gemütlicher Abendzeit an und momentan zelebriere ich die frühe Dunkelheit. Mein Kerzenverschleiß ist bedenklich, die Playlist gechillter denn je, endlich ist es wieder kalt genug für Tee, Socken und dicke Decken und Suppen oder Eintöpfe sind sowieso eine große Liebe.

Graue Sonntage sind perfekt, um lange im Bett zu liegen, den Tag mit einem Buch zu beginnen und mitten am Nachmittag einen Film zu schauen. Die Sauna ruft wieder, Wärmflaschen mochte ich schon immer und das Duschgel riecht jetzt wieder süß nach Mandelholz. Aber wir dürfen nicht unfair sein, dieser November hat auch schon viele traumhafte (zwar kurze) Sonnentage mit sich gebracht. Nichts ist schöner, als im Herbst auf die Nordkette zu gehen, durch den bunten Wald zu spazieren und die frische kühle Luft in den Lungen zu spüren. Ich liebe es durchs Laub zu stapfen und auch die kalte Brise auf meinen Wangen, wenn ich am Morgen zum ersten Mal die Balkontüre öffne.

 

Ja ok, ich mag ihn, den November. Vielleicht findet ihr auch ein bisschen Gefallen an diesem ersten kalten Monat und hoffentlich konnte euch dieser Beitrag ein bisschen Wärme und Vorfreude nach Hause bringen. Naja, und nachdem am Montag der nächste Lockdown beginnt, bleibt extra viel Zeit. Also, mach's wie Balu und probier's mal mit Gemütlichkeit! :)

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