Ein Konzert, ein neuer Mann & Streit mit Frieda!

Eigentlich wollte ich heute über mein neues Zuhause schreiben, aber im Moment steht wieder ein Trockengerät in meinem Bad und daher hab ich weder Lust noch Laune über mein vermeintliches Wohnglück zu sprechen. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine eigenen vier Wände, aber es dauert noch ein bisschen, bis ich wirklich angekommen bin und dieser Wasserschaden mit Rattenschwanz abgearbeitet ist. Außerdem gibt es Wichtigeres zu berichten und mit den Beiträgen hier folge ich schon lange meiner Intuition, selten schreibe ich, was im Vorfeld geplant war. Wie der Titel schon verrät, hab ich ein schönes Konzert gespielt, ein neuer Mann ist auf der Bildfläche erschienen und zwischen meiner beste Freundin und mir hing der Haussegen schief. Alles in allem waren es wieder zwei sehr chaotische Wochen, aber was einen nicht umbringt, macht einen bekanntlich nur müde. :)

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Schöne Töne & noch schönere Haare

Letzten Sonntag hab ich mit einem Ensemble ein Konzert gespielt, es war ein toller Rahmen und ich hatte mich sehr auf diesen Auftritt gefreut, auch wenn es wieder bedeutet hat, dass ich kein Wochenende habe. Kurz vor Beginn, nachdem die letzten Zuhörer:innen eingetrudelt waren, stand er auf einmal da, winkte kurz und suchte sich seinen Platz. Einfach so, ohne es groß anzukündigen, ohne Drama, pünktlich und alleine.

Ich hatte schon vor ein paar Wochen einmal angedeutet, dass es jemanden gibt, der mich zumindest interessiert, das ist bei mir leider (oder glücklicherweise?) die Ausnahme. Nun, der neue Mann wusste, dass ich spielen würde, ich hatte ihn leger eingeladen, aber trotzdem hätte ich nie damit gerechnet, dass er wirklich kommt. Nach dem Konzert sind wir gemeinsam in die Stadt spaziert, haben Stunden in einer Bar verbracht und uns gut unterhalten. Oh Boy, ich finde seinen Charakter gleich schön wie sein Äußeres: Die Haare, wenn ich es euch sage, er hat die perfektesten Haare, kocht leidenschaftlich, spielt Cello und ist über einsneunzig groß – muss ich noch mehr sagen. Am Nachhauseweg hat er mir noch eine handgeschöpfte Zartbitterschokolade mit Pistazien als Mitbringsel aus der Schweiz überreicht – ich bin mir wie in einer fucking Weihnachts-Romcom vorgekommen und hab zuhause laut mit mir gelacht, weil das fast einen Ticken zu viel war.

Vielleicht will ich es mir noch nicht ganz eingestehen, aber diedreißigerin hat einen kleinen Crush, zumindest war das mein erstes schönes Date (falls es eines war, wer weiß) seit Sri Lanka und das ist lange her. Es ist die Ausnahme, dass ich mich mit jemandem gut unterhalten kann und noch eine größere Ausnahme ist ein Mann, der richtig zuhört und Fragen stellt. Es war schön, aber ich bin jetzt auch maximal verunsichert und hab Angst mich zu blamieren, falls das Ganze doch nur freundschaftlich gedacht war. Ich hab ewig lange nicht mehr ernsthaft gedatet und jemanden außerhalb der Plattformen kennenzulernen, birgt so seine Hindernisse. Manchmal ist es fast ein bisschen peinlich, wie unbeholfen ich mich in seiner Gegenwart verhalte, aber naja, Babysteps. Im Moment erfreue ich mich an ein bisschen Kopfkino und der Aussicht auf ein weiteres Date, mal schauen, wie mutig ich dann wirklich bin.

Dicke Wolken und ein paar Tränen

Neben dem Herzklopfen gab’s auch ein bisschen Herzrasen, ich bin mit meiner besten Freundin aneinandergeraten und das nicht zu knapp. Es war ein Thema, das viel in mir ausgelöst hat und bei dem mein inneres Kind viele Stunden lang das Steuer übernommen hat. Auch wenn diese Tage alles andere als schön waren, hatten sie auch etwas Lehrreiches. Ich hab noch einmal gemerkt, wie krass meine Verlustängste sind und wie schnell meine alte Freundin das Misstrauen an die Tür klopft.

Zu akzeptieren, dass meine Liebsten sich hin und wieder anders verhalten, als ich es mir gewünscht hätte und dass auch in sehr engen Beziehungen nicht immer alles rund läuft und es zu Verletzungen kommt, fällt mir ungemein schwer. Es fühl sich dann sofort alles hoffnungslos und ruiniert an, als ob es nie wieder ganz werden könnte, was eine Schwere mit sich bringt, die kaum zu ertragen ist.

Gestern haben wir geredet und uns vermutlich noch ein Stück besser kennengelernt. Wir gehen beide zur Therapie und haben zum Glück ein Grundvertrauen in unsere Freundschaft und das Wissen, dass wir uns nie absichtlich weh tun würden. Schön sind solche Auseinandersetzungen trotzdem nicht, auch wenn sie vermutlich zu jeder Beziehung – platonisch oder romantisch – dazugehören. Im Endeffekt ist es immer eine Frage der Kommunikation und des Wohlwollens, nur wenn beide Seiten bemüht und offen sind, können Hindernisse überwunden werden.    

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Es ist Donnerstagabend, am Wochenende düse ich mit Frieda nach Bregenz und wir nehmen uns an unserem jährlichen Weihnachtsflug ganz besonders viel Zeit für unsere Freundschaft. Heute nachmittags wollte ich in der Sonne spazieren gehen, ich bin dann aber auf der Couch eingeschlafen und erst als es dunkel war wieder aufgewacht. Ich bin müde und ausgelaugt, ich arbeite zu viel, schlafe zu wenig und nehme mir generell zu wenig Auszeiten für mich selbst. Es gibt immer irgendetwas zu tun und die Gedanken in meinem Kopf tanzen regelmäßig Limbo.

So möchte ich nicht weitermachen, aber im Moment heißt es Augen zu und durch. Der Stapel Schularbeiten liegt seit Tagen unberührt am Tisch und die Wäsche häuft sich im Korb, aber die Lichterkette ist ausgepackt und die langen Kerzen schmücken den Tisch – es ist gerade alles zu viel, aber auch viel Schönes.