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Alleinreisen: 5 Tipps für erfolgreiche Solo–Urlaube als Frau!

Wenn ich eines in den letzten Monaten und Jahren gelernt habe, dann, dass Alleinreisen eine unglaublich schöne Erfahrung sein kann, aber auch so manche Herausforderung beinhaltet. Nichts hat mich glücklicher gemacht, als morgens allein am Strand zu spazieren, beim Yoga meine Gedanken wandern zu lassen, kulturelle Stätten zu besuchen oder gemütlich einen Cappuccino in der Sonne zu trinken, aber ebenso hat mich nichts so mental gefordert wie diese Wochen allein, weil ich eben für alles selbst verantwortlich war. Diese Auszeit hat mich einiges gelehrt, insbesondere wie Alleinreisen ein großartiges Erlebnis werden kann. Heute teile ich meine Erkenntnisse mit euch in der Hoffnung, dass auch eure Solo-Trips einzigartig werden!

 

VORBEREITUNG

Spontan? – sorry to disappoint, aber spontan wir meistens nichts. Das heißt nicht, dass du nicht kurzfristig Änderungen machen kannst, aber prinzipiell gehören Reisen geplant, zumindest die Basics, sonst hast du mit Problemen wie ausgebuchten Zügen, ausverkauften Sehenswürdigkeiten, geschlossenen Museen und überfüllten Hotels zu tun – das mag halb so schlimm klingen, aber genau solche Kleinigkeiten machen allein doppelt schlechte Laune und ärgern, weil sie verhindert hätten werden können. Ich stand schon vorm Dom in Florenz und durfte nicht rein, weil Tickets bereits eine Woche ausverkauft waren, Tränen inklusive.



Also noch einmal zur Vorbereitung der Basics: Suche dir dein Reiseziel aus, buche das Transportmittel (mit Sitzplatzreservierung), reserviere ein Hotel/Hostel, dass dir gefällt, und kaufe eventuell Tickets für Sehenswürdigkeiten, die Time-Slots haben bzw. sehr beliebt sind (praktisch alle in Europa). Informiere dich ebenfalls über etwaige Impfungen, ein Visa, Zahlungsmittel und/oder Sim-Karten fürs Ausland. Wenn die Basics erledigt sind, kannst du dich a) entspannt auf die Reise freuen und b) ermöglichst du dir einen leichten Start in dein Abenteuer.



SICHERHEIT

Wir können uns das schönreden, wie wir wollen, aber als alleinreisende Frau musst du dir um deine Sicherheit Gedanken machen. Das heißt nicht, dass du panisch sein oder Angst haben musst, aber es gilt aufmerksam und bedacht zu agieren, sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. Zu meinen Vorkehrungen gehört immer, dass meine Liebsten meine Route kennen und ich meinen Standort schicke, sobald ich im Hotel angekommen bin bzw. immer wieder Updates gebe, wo ich gerade bin. Es gibt inzwischen auch super Apps um die Route mitzuverfolgen, Live-Standort etc., hab ich persönlich nicht, kann aber ein gutes Gefühl geben.


Wenn ich ein Hotel aussuche, achte ich immer darauf, dass es in einer belebten Straße und in einer guten Gegend (Research!) liegt und leicht vom Zentrum aus zu erreichen ist. Ich gehe gern zu Fuß und will mich auch abends absolut nicht einschränken lassen, aber ich habe immer einen Pocket Alarm in meiner Tasche und bin sehr aufmerksam, vor allem im Dunkeln. Der wohl Wichtigste Tipp ist, deinem Instinkt und deinem Bauchgefühl zu vertrauen: Better safe than sorry. Auf Sri Lanka habe ich mich einmal für 200m in ein Tuktuk gesetzt, weil die Straße einfach stockdunkel war und ich mich unwohl gefühlt habe.



Ich möchte nicht mit Angst durchs Leben gehen, weil ich eine Frau bin, aber es gilt sich bewusst zu sein, dass alleine eben auch ohne Hilfe bedeutet und du für deine eigene Sicherheit verantwortlich bist, auch wenn es anders wünschenswert wäre.



NETZWERK

Ich bin eine, die sehr gut Zeit mit sich selbst verbringen kann, ich liebe es allein zu sein und wenn ich die Wahl habe, verbringe ich einen Abend lieber solo als mit irgendjemandem, nur um nicht allein zu sein. Das ist natürlich absolute Typsache, in Hostels finden sich immer Gruppen, die gerne etwas miteinander unternehmen oder abends gemeinsam essen gehen.


Nun, hin und wieder schleicht sie sich aber ein, die Einsamkeit, und dann können ein Abend mit Fremden, ein kleines Gespräch im Café, ein paar Worte nach der Yoga-Stunde oder gemeinsames Lachen beim Surf-Fail ein Highlight sein. Ich hab auf meinen Reisen viele nette Leute kennengelernt, hab mich zum Abendessen verabredet oder einfach nur für ein paar Minuten mit einer/einem völlig Fremden gequatscht – und wenn ich als absolute Introvertierte/Einzelgängerin das kann, dann kannst du das auch. Es ist hin und wieder eine Wohltat in sozialen Kontakt zu treten oder ein Zugehörigkeitsgefühl zu haben, wenn du alleine reist und dann geht’s auch wieder leichter allein für die nächsten paar Tage.



In Albanien war ich ein paar Mal richtig einsam, weil es im November weder Touristen noch Cafés, Hostels etc. gab. Dann musst du auf dein heimisches Netzwerk zurückgreifen und viel mit lieben Menschen telefonieren. Auch wenn ich manchmal einsam war, hab ich mich nie alleine gefühlt, weil immer jemand da war, um mir zuzuhören, am Telefon zu lachen oder gemeinsam zu weinen. Ich weiß, dass es schwer ist, aber  kommuniziere direkt, dass du alleine unterwegs bist und jemanden zum Reden brauchst – gute Freund:innen und Familie sind dann gerne zur Stelle und unterstützen dich.


PROGRAMM

Ich plane prinzipiell nichts (außer die Basics) und lasse alles auf mich zukommen, aber ich hab auch gelernt, dass beim Alleinreisen zumindest ein Programmpunkt pro Tag ein gutes Gefühl mit sich bringt und ich mich weniger „leer“ fühle. Das kann so simpel wie eine Yoga-Stunde, der Besuch einer Kirche, ein Spaziergang um die Stadt oder ein reservierter Tisch im fancy Restaurant sein, aber es steht etwas fest für diesen Tag und der Rest passiert dann eh von selbst.



Für mich hat sich ziemlich schnell gezeigt, dass ich unzufrieden und unglücklich bin, wenn Tage einfach so passieren, ohne dass ich etwas „geschafft“ habe. Bitte differenzieren, manchmal habe ich mir vorgenommen, fein Frühstücken zu gehen und dann am Strand zu chillen, das war großartig, weil ich es für den Tag wollte. Nicht zu wissen, was du tun sollst, das kann oft diese Rastlosigkeit und Bedrücktheit mit sich bringen. Dein Programmpunkt ist, die tolle Gelateria aufzusuchen und drei Kugeln vom besten Eis zu essen? – großartig, das reicht für einen Tag.



ERWARTUNGEN

Tja, da wären wir auch schon bei den Erwartungen. Wenn du alleine unterwegs bist, muss nicht jeder Tag der schönste deines Lebens werden, er muss nicht einmal großartig werden. Hast du nur tolle Tage zuhause? – nein, genau, und auch auf Reisen dürfen blöde Tage dabei sein und Tage an denen nichts erlebt wird.


Das musste ich ebenfalls auf die harte Tour lernen. Manchmal spielt das Wetter nicht mit, oder der Vibe der Stadt passt nicht etc., dann gilt es Selfcare zu betreiben: Im Bett bleiben und einen Film schauen, zur Massage gehen oder auch einfach einen Tag schlecht drauf sein. In Dubrovnik hat es einmal einen ganzen Tag aus Kübeln geschüttet, ich hab in einem AirBnB gewohnt und mich den gesamten Tag darüber geärgert, dass es regnet anstatt eine Serie zu bingen oder nach Indoor-Aktivitäten zu suchen.



Überspitze Erwartungen sind wirklich der erste Schritt zum mentalen Breakdown. Du darfst auch auf Reisen die gesamte Bandbreite an Emotionen zulassen, nicht jede Reise wird großartig und nicht jeder Tag ist ein Träumchen – das gehört dazu und ist absolut in Ordnung. Den einzigen Anspruch, den du an dich stellen musst, ist, dass du dich gut um dich selbst kümmerst.

 

Das waren sie, meine Tipps zum Alleinreisen. Wenn ich euch hier noch etwas mitgeben darf, dann, dass ihr klein startet und euch langsam vortastet. Ein Wochenendtrip, ein paar Tage in einer tollen Stadt oder am Meer sind eine super Gelegenheit, um Zeit mit sich selbst zu verbringen. Hätte ich mit 6 Wochen Sri Lanka gestartet, wäre ich vermutlich todunglücklich gewesen. Fernreisen sind noch einmal eine riesige Herausforderung, aber frau wächst in alles rein und Schritt für Schritt wird alleine zu reisen zu einem unglaublichen Erlebnis.


Also raus mit dir in die Welt, meine liebe dreißigerin, zück das Handy und mach dir Notizen, was du als nächstes erleben möchtest, nur du mit dir. Gönn dir einen Solo-Trip, trau dich auf neues Terrain und zeig dir selbst, dass du mehr als genug bist für eine gute Zeit.


VIEL LIEBE. <3

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