top of page
  • Autorenbilddiedreißigerin

Früher NAY, heute YAY! 5 Dinge, die ich in den 30ern für mich entdeckt habe! #1

Meine Zwanziger sind noch nicht so lange her (ich will nichts Gegenteiliges hören!) und trotzdem hat sich seitdem vieles verändert. Oft muss ich schmunzeln, wenn ich darüber nachdenke, was ich vor 10 Jahren mochte und wie ich über das Leben gedacht habe. Mindestens gleich amüsant sind Dinge, die ich damals als bedeutungslos oder sogar No-Go empfand und heute sehr liebe. Zeit für einen kleine Spaziergang down memory lane: 5 Dinge, die ich erst in meinen Dreißigern für mich entdeckt habe. Es waren in den letzten Wochen ein paar sehr schwere Themen zu bearbeiten, umso mehr hat es mir dieses Mal Spaß gemacht in Erinnerungen zu schwelgen und mich über mein 20-jähriges Ich auf eine sehr leibevolle Art ein bisschen lustig zu machen. Stößchen auf die 30er!

 
1) Unterhemden

Die wohl größte Überraschung für meine Mama und auch für mich ist meine neu gewonnene Obsession mit Unterhemden. Ich kann mich an unzählige Diskussionen erinnern, weil ich als Teenagerin partout keine Unterhemden und Strumpfhosen unter meiner Kleidung tragen wollte, nicht selten hat mir meine Mama mit Fernsehverbot gedroht, sollte ich die lästigen Leibchen in der kalten Jahreszeit nicht tragen.


In meinen Zwanzigern und mit neu gewonnener Autonomie als Erwachsene (hüstel) hab ich dann demonstrativ jegliche Form wärmender Unterwäsche abgelehnt. Manchmal frage ich mich, wie ich die Winter mit kurzen engen Pullovern und Skinny Jeans überstanden habe, aber jugendlicher Leichtsinn kennt wohl weder Schmerz noch Kälte.


Nun in meinen Dreißigern gibt es keinen Tag unter 10 Grad, an dem ich kein Unterhemd trage und zwar nicht irgendeines, sondern die tollsten Variationen mit Kaschmir, damit meine Nieren schön warm bleiben. Inzwischen hab ich sie in verschiedenen Farben und Formen, am liebsten mit langen Ärmeln und hauchdünn. Mein 33-jähriges Ich liebt Unterhemden nicht nur für neu erlebte Wintertage ohne Frösteln und Zähneklappern, sondern auch für den Umstand, dass ich mir das Waschen meiner Pullover spare, da ich ja immer etwas drunter trage. Diese kommen nur mehr am Ende der Saison in die Maschine und bleiben somit länger schön. Winwin.


2) Podcasts

Hätte mir jemand prophezeit, dass ich in meinen Dreißigern tausende Minuten damit verbringe, fremden Menschen über Kopfhörer bei Gesprächen zuzuhören, hätte ich vermutlich laut gelacht. Damals wäre das undenkbar gewesen, obwohl es durchaus Podcasts gab. Inzwischen ist die Szene übersättigt, keine Frage, aber nichts ist schöner, als wieder ein neues Gesprächsduo oder Format zu entdecken und dann stundenlang zu lauschen.


Zur Zeit höre ich drei Podcasts wöchentlich und zusätzlich stöbere ich immer wieder in der Hoffnung, eine neue Liebe zu finden, die mich beim Spazieren, Putzen, Kochen und Sortieren begleitet. Nichts holt mich mehr runter, als Gesprächen zuzuhören, über neue Themen zu lernen oder einfach nur mitzukichern.


3) (Vintage) Goldschmuck

Jaja, die Zwanziger waren meine Modeschmuck-Ära, vermutlich hatte ich an die 30 Paar Ohrringe von Claire’s und Six und zusätzlich noch ein paar hochwertigere Silberstücke von Pandora, Nomination und Thomas Sabo. Fairerweise muss frau natürlich auch erwähnen, dass Goldschmuck damals etwas für alte Leute war und Silber die studentischen Reihen regiert hat. Als Kind hatte ich immer Goldohrringe, die ich von meiner Oma geschenkt bekommen hatte, und eben diese habe ich in meinen Dreißigern wieder für mich entdeckt.


Gold beziehungsweise vergoldeter Schmuck ist gerade wieder en vogue, ich hab mich sehr gefreut, dass ich dadurch alte Stücke wieder liebgewonnen habe und das vermutlich dauerhaft. Inzwischen trage ich täglich zwei echte Goldketten, die ich zur Firmung bekommen habe und die praktisch 20 Jahre lang ungetragen blieben, weil welche Teenagerin trägt ihre Firmgeschenke, und ein goldenes Armband mit meinem Namen, dass sogar noch früher zu meiner Erstkommunion ein Geschenk war. Zu meinem anstehenden Geburtstag beschenke ich mich selbst mit einem Vollgoldring, mit dem ich hoffentlich viele Jahrzehnte eine Freude haben werde. Stöbert mal, vielleicht habt ihr auch vergessene Schätze zuhause.


4) Herbe Duftnoten

Puh, ich weiß ja nicht wie es bei euch war, aber mein Duftgeschmack war früher eine Mischung aus blumig und vanillig. Egal ob Duschgel, Duftkerze oder Parfum, Hauptsache süß. Erst neulich hatte ich einen Flashback, als eine Schülerin bei mir vorbei ging und mir dieser unglaublich alles überdeckende Geruch von Bruno Banani in die Nase stieg. Ja, hab ich natürlich auch getragen, genau so wie das pinke Eau de Toilette von Mexx und die Parfums von Marc Jacobs mit den schön kitschigen Flakons. Meine Duftkerzen von Ikea rochen ausschließlich nach Vanille oder Kokos und Duschgels waren eine Mischung aus Obstkorb und Blumenstrauß.


Ehrlicherweise habe ich mich damals auch sehr wenig mit Duftnoten beschäftigt, aber ich war sehr wohl darauf bedacht, möglichst „süß, fruchtig“ zu riechen. Dass ich einmal in die komplett andere Richtung gehen werde, hätte ich sicher nicht geglaubt. Aber wir werden alle älter und inzwischen lösen zu süße Düfte Unbehagen in mir aus. Wenn ich ehrlich bin, finde ich Männerparfums herrlich und immer öfter greife ich zu Kompositionen mit herberen Noten. Duftkerzen füllen das Zimmer inzwischen mit einer Mischung aus Rosmarin und Zitronengas und mein Duschgel riecht im Idealfall einfach nur frisch. Auch beim Deo nutze ich abwechselnd eine Unisexvariante, die süßen Zeiten sind zum Glück vorbei.


5) Klassisch schöne Pyjamas

Ein Pyjamamädchen war ich schon immer, aber seit kurzem ist Nachtwäsche für mich mehr als ein Komplet fürs Bett, sie ist ein Lebensgefühl. Ich liebe Pyjamas in allen Formen und Farben (stimmt nicht, es bewegt sich im grau, blau, rosa Bereich) und besonders aus Baumwolle und Modal. An guten Wochenendtagen trage ich meinen Pyjama auch bis in die Abendstunden und dementsprechend schön und kuschelig muss er sein. Not gonna lie, es kommt auch schon einmal vor, dass ich mit Pyjama, Boots und Mantel drüber spazieren gehe.

Ich bin heute eine Pyjama Snob und das voller Stolz. Die Zeiten von H&M, gemixten Teilen und wilden Prints sind vorbei, ich mag meine Pyjama klassisch und feminin, ohne Karos, ohne Tierchen und auch ohne Knöpfe. Auch die kurzen Nachthemdchen von damals haben keinen Platz mehr im Schrank, sorry, wer hat Zeit für verrutschte Träger oder Lust auf Unterhosen in der Nacht – ich nicht.


Vor einigen Jahren hätte ich mich vermutlich ausgelacht beziehungsweise den Kopf geschüttelt, wenn ich mich in meinem grauen langärmeligen Komplet mit weißen Spitzenrändern gesehen hätte – sexy und frech ist anders – aber meine innere 50erin lebt ihr bestes Leben. Die Wärmflasche für die Nacht und die dicken Socken für die kalten Füßchen runden das Gesamtbild noch ab.

 

Tja, das waren sie, die fünf Dinge, die ich erst in meinen Dreißigern für mich entdeckt habe. Alles hat seine Zeit, zum Glück, und mit jedem Jahr verändern sich nicht nur Trends sondern auch Geschmäcker. Mich würde sehr interessieren, was für euch heute ein Liebling ist und früher ein absolutes No-Go war, schreibt es doch gerne in die Kommentare. Ich hab inzwischen eine Liste in meinem Handy angelegt, weil ich immer wieder über Dinge in meinem Leben stolpere, die ich früher nie für möglich gehalten hätte. Es gibt hiervon bestimmt eine Fortsetzung.

152 Ansichten4 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page